2. Hilfslieferung 22. Juli 2022

2te Runde…
 
Die Vorbereitungen für die Fahrt am 22.Juli sind schon in vollem Gange. Das Netz vergrössert sich stetig und dank Pfarrerin Barbara Klopfenstein und ihrem tollen Team macht auch dieses Mal trotz regnerischen Wetter das Sammeln mächtig Spass. 
In 4 Sammelabenden von je 1 Stunde füllen sich die Paletten randvoll. 
 
 
Ein riiiesiges Dankeschön auch an Thierachern und Umgebung. Nebst den vielen grosszügen Sach- und Barspenden der vergangenen 4 Spendenabenden warten unter anderem wieder 28 Rollstühle, über 20 Rollatoren, bis jetzt über 30 Matratzen und vieles mehr auf den Abtransport.
So macht es richtig Freude und auch ein bisschen stolz, solch wichtige Güter liefern zu dürfen. 
Merci Thierachern…
…und Barbara, Vreni und Sämi für eure Mithilfe bei den Spendenannahmen
 
Der 22.Juli 2022
 
Die Fahrzeuge sind beladen. Die Papiere für den Zoll so gut wie möglich vorbereitet. Die Bewilligungen (Zollpapiere, Mauterlass, Vigettenbefreiung, etc.) alle griffbereit. Nun liegt es nur noch an Brünu und mir, die Waren unversehrt ans Ziel zu bringen. An dieser Stelle möchten wir uns auch noch bei der Firma BRAUN Elektro AG Heimberg/Blumenstein für das Sponsoring des VW T5 bedanken. Dies ermöglicht uns immerhin 700 kg Material mehr zu liefern. Das hört sich nach nicht sehr viel an. Wer aber 700kg, vor allem medizinisches Material ins Auto trägt, weiss dass das ein ganz schöner Brocken ist.
 
 
Es gibt kaum einen besseren Platz als hier, Rollstühle, Gehhilfen und medizinisches Equipment abzuladen.
Ein ganz grosses DANKESCHÖN der Organisation Rollaid in Interlaken für diese tolle Spende. 
Aber es braucht noch so viel! Für das Veteranen-Hospital: Pflegebetten, Decken, med. Material, chirurgische Hilfsmittel, Hygieneartikel und Desinfektion. Und weitere Rollstühle und Gehhilfen. Es fehlt an allen Ecken und Enden. Und für die Männer an der Kriegsfront: Reiseapotheken, Autoapotheken, Tourniquets, Schmerzmittel, alles was Leben retten kann. 
Samaritervereine, Feuerwehren, etc…das ist ein Wink mit dem Zaunpfahl ;-).
Wir werden zeitnah unsere „Liste mit dringendst benötigten Artikeln“ anpassen und mehr Schwergewicht auf „Erste Hilfe“ und Spitalequipment legen. 
 
 
Uzhgorod… eine Stadt im Westen der Ukraine. Wunderschön, viele Bäume und Gartenanlagen. Die Usch fliesst quer durch die ganze Stadt und lädt zum Verweilen ein. Aber bei genauerem Hinschauen…Viel Militär. Wichtige Gebäude sind mit Sandsäcken gesichert. Beinahe täglich Luftalarm, Stromausfälle. Die Kinder sind zwei Stockwerke unter dem Boden in der Schule. Aber trotzdem versuchen die Menschen den Alltag so normal wie möglich zu bewältigen. Die Läden sind geöffnet. Und wenn der Strom ausfällt, bezahlt man später. Man vertraut sich.
Bargeld gibt es kaum noch. Seit Kriegbeginn ist es nichts mehr wert. 
 
Als wir dieses Bild im Veteranen-Hospital aufgenommen haben, fiel uns erst danach das Fahrzeug im Hintergrund auf. Es ist das aktuelle Ambulanzfahrzeug, Eine UAZ 452 aus der Baureihe der späten 60er frühen 70er Jahren. Sie hat seine besten Jahre gesehen. Zwar kann man sie mit wenig Werkzeug reparieren. Aber auch das ist beinahe nicht mehr möglich. Das Ding steht da ohne jegliche Innenausstattung. Kein Beatmungsgerät, nicht mal eine Rolltrage oder andere Erleichterungen. 4 Haken am Boden um das Spannset zu befestigen. Das ist alles. Und damit werden die schwerstverletzten Opfer des Krieges transportiert. 
 
Unglaubliche Zustände…vielleicht finden wir zusammen auch hier eine Möglichkeit zu helfen.
 
 
Seit dem 5. August sind wir wieder zu Hause. In der „wohlbehüteten“ Schweiz. Weit, weit weg von den unmenschlichen Geschehnissen. Einem wunderschönen Land (was noch davon da ist) mit vielen Traditionen und herzlichen Menschen. 
Es wird wieder ein paar Tage, eine lange Dusche und eine anständige Rasur brauchen, um diese Eindrücke zu verarbeiten. Die „Normalität“ hier wird uns bestimmt wieder auf andere Gedanken bringen. Aber so wie vorher wird es wohl nie mehr. 
mein Lieblingsbier ist ausverkauft“ , „10min warten an der Kasse und die nebenan öffnet nicht“ , „keinen Parkplatz finden in Thun“ …
Leute, was haben wir denn hier für Probleme?

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